Hab mich hier jetzt schon eine Ewigkeit nicht mehr gemeldet, ich weiß. Der Grund dafür: ich hatte keine Zeit. Beziehungsweise Zeit hätte ich schon gehabt aber die hab ich dann oft lieber für Dinge genutzt die ich in dem Moment gern machen wollte. Am Anfang meiner Reise war ich wirklich überzeugt von der Idee einen Blog zu führen um meine Erlebnisse festzuhalten und sie mit anderen zu teilen. Ich hab mich auch darauf gefreut über all das zu schreiben was ich erlebe. Was ich dabei nur nicht ganz bedacht hab: mein Perfektionismus. Dinge einfach halbherzig hinzunudeln ist nicht mein Stil. Wenn ich was mach dann am liebsten richtig. Und das braucht halt Zeit. Und genau das hab ich unterschätzt: Die Zeit die ich mir nehmen muss um einen Blogpost zu verfassen mit dem ich großteils zufrieden bin. Das also zu dem Grund wieso ich in letzter Zeit keine Blogposts veröffentlicht habe und die paar die ich geschrieben habe immer verspätet hochgeladen wurden.
Diesen Beitrag wollte ich jetzt aber doch pünktlich veröffentlichen. Auch wenn ich den Großteil meiner bisherigen Reise noch nicht dokumentiert habe (hab ich aber noch vor nachzuholen), wollte ich die letzten paar Stunden meiner Soloreise dafür nutzen um ein wenig zu reflektieren. Denn ja, meine Reise ist zwar noch nicht komplett vorbei aber in ein paar wenigen Stunden treffe ich meine Eltern in New York. 2 Wochen werden wir gemeinsam New York City und Toronto erkunden und danach werde ich für ein paar weiter Wochen mit meinem Freund einen weiteren Teil Kanadas bereisen bis es dann für mich entgütlig nach Hause geht. Mehrmals in den letzten Tage habe ich mir Gedanken darüber gemacht wie mich dieses Abenteuer verändert hat. Denn jap, ich habe mich ganz definitv verändert. Die größte Veränderung die ich feststellen kann ist, dass ich deutlich selbstbewusster bin als zuvor. Mit diesem neuen Selbstbewusstsein gehen einige andere Eigenschaften einher, die ich als vorher nicht wirklich so dagewesen beschreiben würde:
Ich fühle mich wohler Zeit nur allein mit mir selbst zu verbringen. Vor meiner Zeit hier ist mir das gar nicht so bewusst gewesen, aber ich habe mich meist wenn ich allein unterwegs war oder alleine Dinge unternommen hab doch recht komisch gefühlt, so als wäre ich am falschen Ort. Jetzt stört es mich absolut nicht Sachen alleine zu machen, im Gegenteil, ich genieße es richtig.
Ich versuche mein eigenes Wohlergehen öfter vor das Anderer zu stellen. Aka: weniger oft die Rolle des People-Pleasers einzunehmen.
Ich versuche öfter ich selbst zu sein. Die Dinge zu tun auf die ich in einem bestimmten Moment gerade Lust habe (natürlich nur in einem von der Gesellschaft akzeptierten Rahmen, aber das versteht sich von selbst) ohne mir zu viele Gedanken darüber zu machen ob Leute über mich urteilen oder mich sogar verurteilen.
Schlussendlich kann ich sagen, dass mir diese Reise extrem viel gebracht hat. Ich habe mich selbst besser kennenlernen können, was ich wahrscheinlich in meinem gewohnten Umfeld nie wirklich so hätte tun können. Ich habe unfassbar nette und beeindruckende Leute kennenlernen dürfen die mir hoffentlich als Freunde fürs Leben bleiben und ich habe Erfahrungen gemacht die ich woanders nie hätte machen können. Auch wenn es nicht immer einfach war (dazwischen sogar ziemlich schwer) kann ich stolz auf mich sein, dass ich mich getraut habe diese Reise alleine anzutreten und sie auch „durchgestanden“ habe (nicht ganz das richtige Wort weil ich die Zeit hier sehr genossen habe aber es sich dazwischen tatsächlich ein bissi wie ein durchhalten angefühlt hat). Und an jeden, der die Möglichkeit hat oder am Überlegen ist auch eine solche Reise anzutreten: Ich kann es nur empfehlen. Natürlich ist es nicht das Richtige für jeden aber ohne dem Probieren kann man sich nie sicher sein. Und egal was das Ergebnis ist, man lernt in jedem Fall sich selbst besser kenne. Die einzige Person mit der man sein ganzes Leben teilt (und da sollte man schon wissen mit wem man es denn da wirklich zu tun hat).
Zum Schluss nun noch ein kleiner allgemeiner Appell an alle die diesen Text hier zu lesen bekommen:
Just do it. Verlasse deine Comfort Zone, probiere etwas Neues aus und schau was passiert. Bereuen wirst du es nicht.
(Und wenn schon, dann nehme ich die ganze Verantwortung auf mich 🙂 )
Naja, nicht wortwörtlich. Es schaut aber verdächtig danach aus. Finden wir zumindest.
Mit wir sind Nadine und ich gemeint. Nadine habe ich damals in meiner ersten Woche in Toronto im Samesun Hostel kennengelernt. Dort haben wir einiges unternommen, bevor sich unsere Wege trennten, da wir beide ungefähr zur gleichen Zeit auf eine Farm gegangen sind, die sich zufälligerweise gar nicht so weit weg voneinander befanden. Dort blieben wir dann weiterhin in Kontakt und es stellte sich heraus, dass wir beide sehr gerne die Ostküste bereisen würden. Somit bot sich also die Möglichkeit das gemeinsam zu tun. Da jedoch die Infrastruktur außerhalb der Großstädte kaum vorhanden ist, wie bereits in einem anderen Beitrag erwähnt, ist der einzig gscheite Weg die östliche Seite Kanadas zu sehen übers Auto. Und so beschlossen wir gemeinsam genau dies zu tun: uns für drei Wochen ein Auto zu mieten und damit die drei östlichsten Provinzen „New Brunswick“, „Prince Edward Island (kurz: PEI) und „Nova Scotia“ abzufahren.
Nachdem wir uns am 1. Mai von unseren Farmen verabschiedeten und versprachen zurückzukommen, trafen wir uns am „Busbahnhof“ (einer Tankstelle) in Cobourg und fuhren nach Ottawa. Dort stiegen wir in einen Zug um und fuhren mit diesem nach Quebec City, der Hauptstadt der franzophonen Provinz Quebec, die an New Brunswick grenzt. Dort verbrachten wir dann 3 Nächte in einem ziemlich kleinen aber doch ausreichend großem Zimmer (mit Fensterbank!) einer Herberge und erkundeten die Stadt. (Übrigens: das Gebäude auf Bild 5 ist das meist fotografierteste Hotel der Welt. Da musste ich natürlich auch dazu beitragen, dass das weiterhin so bleibt 🙂 )
Unser Fazit: Die schönste Großstadt Kanadas die wir bis jetzt gesehen haben, in der aber leider wirklich nicht viel zu tun und sehen ist. Bereits an unserem ersten Tag sind wir unbewusst alle sehenswerten Plätze und Straßen abgegangen. So verbrachten wir unsere restliche Zeit mit einem eher enttäuschenden Besuch im „Musee de la civilisation“, einem sehr guten Abendessen in einem veganen Restaurant und einer Fährenfahrt nach Lévis, einer Stadt auf der anderen Seite des Sankt-Lorenz-Stroms, von welcher aus man die Altstadt Quebec Citys sehr gut sehen kann.
Achja und noch ein Highlight: ein Besuch in einem Weihnachtsshop, der das ganze Jahre über geöffnet ist und Weihnachtsdeko verkauft. Ich sag nur: sehr laute Weihnachtsmusik, ganz viel Kitsch und sehr viel Glitzer. 🙂
Am 4. Mai dann, nach der morgendlichen Fährenfahrt, die ich bereits erwähnt habe, stolzierten wir dann mit unserem ganzen Zeug Richtung Autovermietung. Online hatten wir uns bereits ein Auto ausgesucht und einen Abholtermin festgelegt. Dort angekommen sollten wir dann eigentlich nur noch eine Kreditkartennummer und einen Führerschein hinterlegen. Das ganze kam aber etwas anders als erwartet. Da ich nämlich erst 18 war und somit das Mieten eines Autos nicht möglich ist, sollte das Auto auf Nadines Namen gemietet werden. Nachdem jedoch ein unerwartetes Problem mit der vorgesehen Kreditkarte aufkam, standen wir ratlos dort und wussten nicht genau, wohin mit uns. Leicht gestresst, versuchten wir mit dem sehr netten Mitarbeiter einen anderen Weg zu finden, wie wir schlussendlich doch an ein Auto kommen konnte. Und so stellte sich heraus, dass es anscheinend, doch möglich war das ganze unter meinem Namen zu machen.
Ein paar Minuten saßen wir dann noch immer gestresst, in unserem Mietauto. Wir hatten es geschafft! Das ganze zwar organisatorisch nicht ganz so wie wir es ursprünglich vorhatten aber geschafft ist geschafft. Mit einem Automatikauto (bei dem wir zunächst ein wenig überfordert waren, da keiner von uns beiden jemals zuvor, ein Automatikauto gefahren ist) genauer gesagt einem roten Nissan Versa machten wir uns dann also auf den Weg. Raus aus Quebec City in das uns noch Unbekannte.
Bevor es aber richtig losging, machten wir noch einen Stop bei einer Value Village Filiale (einer riesige Second Hand Geschäftskette, die alles Mögliche gebraucht zu einem sehr niedrigen Preis weiterverkauft). Da wir nämlich vorhatten im Auto zu schlafen, um uns ein wenig Geld zu sparen brauchten wir noch zwei Decken und einen Schlafsack für mich, denn die Wettervorhersagen kündigten für die nächsten paar Tage kalte Nächte an. Ausgestattet ging es dann aber wirklich los.
Unseren ersten Stopp legten wir nach ein paar wenigen Minuten ein, bei den sogenannten Montmorency Falls (ein 84 Meter hoher Wasserfall), nördlich von Quebec City. Hohe Erwartungen hatten wir nicht. Das, was wir sahen, war jedoch extrem beeindruckend. Dadurch, dass wir zuvor, als wir noch in Toronto waren, bereits zu zweit einen Tagesausflug zu den Niagara Fällen (in Vergleich zu welchen die Montmorency Falls 30 Meter höher sind) gemacht haben und von diesen leider doch sehr enttäuscht wurden, hatten wir einen Vergleichswert, was Wasserfälle angeht. Dadurch, dass die Natur rund um die Montmorency Falls fast unberührt ist (was man bei den Niagarfällen nicht sagen kann) und das ganze touristische rundherum besser aufgezogen ist, schaut der Wasserfall selbst auch viel imposanter aus. Von unten kommt man durch eine hölzerne Treppe nach oben, wo man zu einer Brücke spazieren kann, die sich direkt über dem Wasserfall befindet. Unser Schluss: die Montmorency Falls sind definitiv sehenswerter als die Niagarafälle.
Das letzte, was an diesem Tag noch auf unserer To-Do Liste stand, war es uns Essen für die nächsten paar Tage zu besorgen und einen passenden Schlafplatz zu finden. Um Ersteres zu erledigen, fuhren wir zu Walmart, welcher bis heute einer unserer treusten Begleiter ist. Zweiteres fand ich dann mithilfe einer App, die sich „Park4Night“ nennt. Mithilfe dieser kann man, wenn man mit einem Van oder wie wir mit dem Auto unterwegs sind, Parkplätze finden, an denen das Übernachtparken erlaubt ist, aber auch Toiletten, Wasserzugänge etc. Das Stehen an einem Ort wo Overnightparking erlaubt ist, ist nämlich in Kanada und den USA so ziemlich die einzige Voraussetzung, um im Auto schlafen zu dürfen.
Nach einer ersten sehr unangenehmen und kalten Nacht (der Plan im Kofferraum zu schlafen ging nicht ganz so auf wie erhofft, da die umgeklappte hintere Sitzreihe nicht auf gleicher Ebene mit dem Kofferraum war) hatten wir dann nach der 3 Nacht ein ganz gutes Konzept entwickelt (der Plan mit dem Kofferraum wurde verworfen und seitdem schlafen wir auf dem nach hinten gelehntem Fahrer- und Beifahrersitz). Und so begann unsere Reise. Unsere Fahrt entlang der Straßen wo die Welt endet.
Diesen Beitrag schreibe ich tatsächlich schon aus der Gegenwart. Ich befinde mich gerade in einem Zug der Richtung Quebec City düst. Heute in der Früh hieß es nämlich Abschied nehmen von der Alpakafarm, auf der ich als Volunteer tätig war, die für den letzten Monat mein Zuhause war. Und ich muss tatsächlich sagen, dass es nicht einfach war. Dadurch, dass ich jetzt doch all meine Tage des letzten Monats mit den Tieren und auch Menschen verbracht habe, die sich auf der Farm aufhalten und leben, habe ich sie sehr ins Herz geschlossen. Und ich werde alle unfassbar vermissen (tu ich jetzt schon).
Aber zurück zum Anfang. Am Abend des 3. April bin ich in Cobourg (einer Stadt am Lake Ontario, die sich ca. 1 ½ Stunden Autofahrt von Toronto befindet) angekommen und wurde dort von Amy, der Besitzerin der „Old Mill Alpacas“ Farm, und einem ihrer Freunde abgeholt. Angekommen im Haus wurde mir dann mein Zimmer gezeigt und ich durfte die anderen Volunteers kennenlernen. Zu der Zeit lebte in dem Haus neben mir noch ein Pärchen aus Frankreich (welches ebenfalls auf einem Working Holiday in Kanada war) und zwei Ukrainer, die aufgrund des noch immer anhaltenden Krieges in der Ukraine ihre Heimat verlassen mussten.
Zu hören, wie einer von den beiden es nur geschafft hatte die Ukraine zu verlassen (wo er ansonsten ins Militär eingezogen worden wäre) in dem er nach mehrwöchigem Training die Grenze in einer sehr waghalsigen Aktion nachts mit seinem Fahrrad passiert hatte und seine ganze Familie und sein Zuhause zurücklassen musste, hat mich irgendwie gleichzeitig schockiert und traurig fühlen lassen. Die Tatsache, dass ich auf der Farm bin, weil ich das unfassbare Privileg habe für Monate in ein fremdes Land auf einem anderen Kontinent zu reisen und er dort sein „muss“, weil er nicht mehr in seine Heimat zurückkehren kann, wo seine Familie ständigen Gefahren ausgesetzt ist, ist erschreckend und unangenehm. Auf der Farm habe ich mehrmals den Gedanken gehabt, wie dankbar ich dafür sein sollte (sollte, weil ich es oft einfach hinnehme und nicht darüber nachdenke was für ein Glück ich eigentlich habe), dass ich hier sein darf und allgemein so ziemlich alles machen kann auf das ich Lust habe. Nicht nur die Situation, in der sich die ukrainischen Männer gerade befinden hat mich darüber nachdenken lassen, sondern auch Geschichten von Amy, in welchen sie von ihrem allgemein schwierigem und einsamen Leben berichtet hat und beschrieben hat, wie schwierig es für sie war sich während den Lockdowns über Wasser zu halten und dass sich bis heute noch davon erholt. Dass sie zu der damaligen Zeit keine Volunteers aufnehmen durfte und deswegen die ganze Arbeit, die drei junge, sportliche Volunteers gerade mal so hinkriegen als Ü50 jährige allein machen musste aber ihre Tiere nie hungern hat lassen, auch wenn sie selbst kaum genug Essen hatte. Extrem beeindruckend und selbstlos.
Heutzutage hat sie zum Glück wieder die Möglichkeit bei sich wohnen zu lassen, die ihr mit all der Arbeit helfen. Denn es ist definitiv nicht wenig zu tun. Mein Arbeitsalltag begann mit dem Füttern von den rund 32 weiblichen Alpakas (insgesamt gibt es 68 (!)), bei gutem Wetter das Vorbereiten von den Weiden auf denen die Alpakas den Tag grasend und Heu fressend verbrachten und das Ausmisten der Ställe. Nachmittags wurden die Alpakas dann noch einmal gefüttert und Stroh nachgelegt für den Abend. Zwischen Morgens- und Nachmittagsschicht habe ich dann abwechselnd mit dem französischen Paar Alpakaspaziergänge und Farmrundgänge für Besucher angeleitet und bei kleineren, weiteren Aufgaben rund um die Farm mitgeholfen. Also wie man sehen kann: mir war definitiv nicht langweilig. Das viele Arbeiten hat mich aber tatsächlich nicht gestört, im Gegenteil, ich habe es sehr genossen produktiv zu sein, nachdem ich davor „nur“ rumgereist bin und hauptsächlich entspannt habe. (Das kleinbisschen Trinkgeld, was ich mir nebenbei dazuverdient habe bei Rundgängen, hat das Gefallen am Arbeiten zusätzlich noch ein bisschen verstärkt.)
So. Das war jetzt mal ein kleiner Einblick in meine Arbeit vor Ort. Das Allerwichtigste fehlt nun aber noch: die Tiere! Hier ein kleine bildliche Vorstellungsrunde:
Von den weiblichen Alpakas (Bild 1), bei denen in die meiste meiner Zeit verbracht habe, sind definitiv Sunrise (die alte Dame, die persönlich gefüttert werden musste, damit sie genug essen bekommt) und Rhapsody zu meinen Favoriten geworden. Bei den männlichen Alpakas waren Presley (der leider taub ist) und Mr. E (aka the golden Boy) (von dem ich kein gscheites Bild gemacht hab) meine Favoriten.
Neben den Alpakas leben auf der Farm auch noch Hunde und Katzen. Alle 5 Hunde sind Pyrenäenberghunde und ich finde sie schauen aus wie kleine kuschelige Eisbären. Auf Bild 2 sind Murphy und Phil (der kuscheligste und bravste Eisbärenvierbeiner) zu sehen. Neben den beiden Hunden die im „Jungs Stall“ leben, gibt es dort noch das wunderschöne Katzengeschwisterpärchen Calvin und Cally. Im Haus selbst leben dann noch drei weitere Katzen. Unteranderem auch mein Lieblingskater und Namensvetter Jules (Bild 5) (der zwar am Anfang ein bisschen zurückhaltend war, dann aber nach ein paar Tagen fast jede Nacht dicht an mich gekuschelt in meinem Zimmer geschlafen hat. 🙂 )
Nachdem man die Bilder sieht, kann man glaub ich ganz gut nachvollziehen, wieso ich mich in all diese Tiere verliebt habe und sie definitiv sehr vermissen werde.
Ich bin Amy sehr dankbar, dass ich einen Monat auf ihrer Farm verbringen durfte, wo ich Sachen erlebt habe, die ich definitiv anderswo nicht erlebt hätte. Zum Beispiel: dabei sein und ein Alpaka festhalten, während diesem die „Kampfzähne“ geschliffen werden, auf der Schaufel eines kleinen Baggers rumkutschiert werden und zu Lernen, was für unfassbar liebevolle Tiere Alpakas sind. Zufälligerweise war ich außerdem zu dem Zeitpunkt auf der Farm zu dem eine totale Sonnenfinsternis aus den USA und Teilen Kanadas zu sehen sein sollte. So auch bei uns. Und obwohl es an dem Tag leider sehr bewölkt war und wir die eigentliche Sonnenfinsternis nicht wirklich sehen konnten, war es doch spannend zu sehen wie es plötzlich dunkel und innerhalb von ein paar wenigen Sekunden wieder hell wurde.
Ich habe auf dieser Farm so viele Dinge erlebt, an die ich mich noch lange zurückerinnern werde. Ich bin sehr froh, dass ich Amy, die anderen Volunteers und all die Tiere kennengelernt habe und werde definitiv noch einmal zurückkehren. Doch fürs erste geht es für mich mal woanders hin. Mehr will ich dazu vorerst mal nicht sagen, weil das ganze noch nicht ganz durchgeplant ist. Nur eines steht fest: ich werde die nächsten paar Wochen in Gesellschaft weitere Teile Kanadas erkunden. Und darauf bin ich schon sehr gespannt. 🙂
Wiedermal ein kleiner FunFact zum Ende hin: Alpakas können, wie Lamas auch, spucken wenn sie sich unwohl fühlen oder genervt sind. So oft wie Lamas spucken sie jedoch nicht. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es nicht sehr angenehm ist in Spuckreichweite eines genervten Alpakas zu stehen; der Geruch ist wirklich grauenhaft. Aber auch für die Tiere hat das Spucken Nachteile. Denn auch wenn sie immer auf unschuldig tun, von wegen „Ich weiß nicht wieso du mich so anstarrst. Ich wars nicht, das war der neben mir.“, kann man doch deutlich erkennen wer der Schuldige ist. Beispiel:
Wenn einem nämlich die gelähmte Unterlippe für die nächsten 20 minuten runterhängt, kann man zwar versuchen so unschuldig wie möglich dreinzuschauen, verstecken kann man´s aber definitv nicht.
Nachdem ich meine ersten beiden Wochen nämlich in Toronto verbrachte hatte, wurde mir meine Umgebung langsam zu fad. Da meine Jobsuche außerdem auch nicht besonders gut lief und mich das ein bisschen stresste beschloss ich, dass ich was Neues sehen muss. Irgendwas Spannendes, was ich noch nicht gesehen habe. Also machte ich mich auf die Suche. Zuerst versuchte ich meinen Stress ein bisschen runterzuschrauben und versuchte mein Glück eine Volunteeringposition auf einer Farm zu finden, wo ich für ein paar Wochen unterkommen und mir währenddessen auch ein bisschen Geld ansparen konnte. Und nachdem ich mich ein wenig erkundigt hatte, beschloss ich es mit HelpX zu versuchen.
HelpX (kurz für „Help Exchange“) ist neben WWOOF und anderen Unternehmen eine Plattform auf den Farmen, Unternehmen und Privatpersonen ihr Haus oder ihr Unternehmen hochladen können und dazu eine kurze Zusammenfassung inwiefern sie Hilfe auf ihrem Grundstück brauchen. Dabei ist wirklich alles möglich. Von Houssitting über Petsitting, Hilfe bei Renovierungsarbeiten bis hin zu Farmwork. Interessierte Personen können sich dann, nachdem sie einen kleinen monatlichen oder jährlichen Betrag gezahlt haben, über die Anzeige per Privatnachricht bei den Besitzer*innen melden, sich kurz vorstellen und erfragen ob noch Hilfe gebraucht wird. Im Gegenzug für die Arbeit, die Volunteers vor Ort erledigen bekommen sie einen Platz zum Schlafen und Essen. Hier auch bekannt als „room and board“.
WWOOF (kurz für „World Wide Oppurtunities on Organic Farms“) wurde 1971 in England gegründet und ist die erste Organisation gewesen, die solch einen Austausch ermöglicht hat und auch heutzutage noch die beliebteste. Aus diesem Grund werden Volunteers in den meisten Fällen „WWOOFer“ oder auch „woofer“ genannt, auch wenn sie nicht über WWOOF die Freiwilligenstelle gefunden haben.
So machte ich mich also auf die Suche nach einer passenden Stelle um auch als woofer zu arbeiten. Dabei fokussierte ich mich vor allem auf Tierfarmen, die mehr als 3 Freiwillige aufnehmen konnten. Dadurch, dass ich außerdem versuchte, so bald wie möglich auf eine Farm zu kommen bekam ich von den meisten Farmen eine Absage, weil sie derzeit ein volles Haus hatten. Nach mehrtätigem Austausch antwortete mir dann aber Amy, die Besitzerin einer Alpaka Farm (!), dass sie noch mal bei ihren Volunteers nachgefragt hatte und zwei davon planten Anfang April abzureisen. Ein Platz für mich wäre also ab 3. April frei. Das Angebot ließ ich mir natürlich nicht entgehen und sagte zu!
Die Zusage verschickte ich am 23.März. Ich hatte also noch 10 Tage zu füllen und musste mir folglich überlegen, was ich mit dieser Zeit anfangen wollte. Wie gesagt: Toronto war keine Option mehr. Also fing ich an zu recherchieren. Und lange dauerte das Finden eines vermeintlich passenden Ortes nicht. Die einzige Anforderung, die ich hatte, war nämlich, dass ich in einem Hostel unterkommen kann, um nicht allein zu sein und leichter neue Leute kennenzulernen. Im Umkreis von circa 350 km rund um Toronto (die USA ausgenommen) gibt es genau einen Ort, der dieser Anforderung entspricht. Nämlich Hamilton. Also buchte ich mir kurzerhand in dem dortigen einzigen Hostel der Stadt ein Bett in einem Zimmer für 2 Nächte und zusätzlich ein Busticket für Hin- und Rückfahrt. Um die restlichen Tage auch noch was zu tun zu haben, beschloss ich nach meinem Aufenthalt in Hamilton, nach Toronto zurückzukehren, dort 3 Nächte in einem anderen Hostel zu schlafen (welches sich keine 100 Meter vom Samesun Hostel befindet) und dann die Hauptstadt Kanadas, Ottawa für die restlichen Tage zu erkundigen. So hatte ich also einen Plan. Als Person die unfassbar gern weiß was ansteht und nicht gern in der Ungewissheit rumschwimmt war ich sehr zufrieden und freute mich schon auf einen Szenenwechsel.
Und der kam dann auch. Denn nachdem ich meine Zeit die letzten Wochen in einer Weltmetropole verbrachte hatte, besuchte ich als nächstes eine, wenn nicht die langweiligste Stadt, die ich mir hätte aussuchen können. Meine Tage füllte ich dementsprechend mit einem Kinobesuch, zwei Serienabenden mit mir selbst, einem Besuch in einem Second-Hand-Büchergeschäft und sehr nettem Kaffee sowie einem doch erstaunlich netten Spaziergang zu zwei Wasserfällen, für welche Hamilton bekannt ist.
Ich verbrachte also die meiste Zeit alleine. Hätte ich nicht eine Zimmernachbarin, die zufälligerweise auch Polin war aber vor Jahren nach Kanada ausgewandert war und sehr gerne redete, wäre ich wahrscheinlich durchgedreht. Versteht mich nicht falsch. Ich mag es allein zu sein. Aber ich habe festgestellt, dass das alleine Sein für mehrere Stunden doch nur dann angenehm ist, wenn man weiß, dass man sich jederzeit mit Personen umgeben kann, die man gernhat. Nicht dann, wenn man mehrere Tausend Kilometer von genau diesen entfernt ist. Ich war also sehr dankbar, dass ich zumindest abends jemanden hatte, dem ich zuhören konnte. Viel mitreden konnte ich nämlich nicht, denn die meiste Zeit sprachen „wir“ über Osteopathie. Das Fach, welches die Frau studierte, für welche Prüfungen sie am Lernen war. Ich glaube ich habe kaum andere Leute kennengelernt, die so sehr für ihr Studienfach brennen.
Meine Tage in Toronto verbrachte ich dann mit ein paar Leuten, die ich noch aus dem Samesun Hostel kannte und Ottawa besichtigte ich dann ebenfalls hauptsächlich mit einer von ihnen, die zufälligerweise einen Tag nach mir auch in Ottawa ankam. Die beiden Aufenthalte waren dann doch etwas schöner. Hier eine kleine Zusammenfassung in Stichpunkten: ~ Shadow- ein unfassbar süßer Labrador, der im Hostel in Toronto zu Hause ist
~der Ausblick von der Dachterasse meines neuen Hostels in Toronto
~ The spaghetti Factory- ein Lokal in Toronto, welches bekannt für sein Pastamenü ist
~Saintlo Ottawa Jail Hostel- ein ehemaliges Gefängnis in Ottawa, welches in ein Hostel umfunktioniert wurde, und in welchem ich meine Tage vor Ort schlief (und welches ein unfassbar gutes Frühstück anbot)
~Musee canadien de l´histoire- ein sehr interaktives Geschichtsmuseum in der Hauptstadt Kanadas dem ich mit der Bekanntschaft aus Toronto einen Besuch abgestattet habe
Obwohl ich die paar Tage in Ottawa doch sehr genossen habe (vorallem weil es dazwischen recht warm und weil ich meistens in guter Geselschaft unterwegs war) muss ich zugeben dass die Stadt wirklich, wirklich fad ist. Dadurch, dass es sich bei jedem zweiten Gebäude um ein Regierungsgebäude handelt (kanadische Hauptstadt und so) ist in der Stadt nicht viel zu sehen. Einen meiner Vormittage habe ich deswegen mit einem einstündigen Spaziergang nach Chinatown gemacht um dort meine Wäsche zu waschen. (Und nein ich habe mir nicht den am weitesten von mir entferntesten Laundromat ausgesucht. Das war der Nächste der am Hostel dran war.) Dadurch, dass das Wetter an diesem Tag sehr gut war hat mich das ganze gehen auch gar nicht wirklich gestört und mit einem Podcast im Ohr hab ich dann noch ein weiteres (eher unspektakuläres) Viertel Ottawas erkundet.
Kleiner Funfact am Rande: dadurch dass er Fluss der durch Ottawa fließt die Grenze zwischen der Provinz Ontario und Quebec darstellt, besteht die Stadt aus einem anglophonen und einem franzophonen Teil. War ganz lustig als wir nach unserem Museums Besuch in einen Bagelladen reinstolziert sind und dort unsere Bestellung auf französisch entgegengenommen wurde.
Zum Schluss noch ein kleiner Nachtrag zum letzten Beitrag, da ich darauf aufmerksam gemacht wurde, dass ich das hier auch erwähnen soll: In meiner Zeit in Toronto habe ich nämlich gelernt, dass ganz viele Serien und Filme deren Handlung in New York spielt in Toronto aufgenommen werden. Die Drehgenehmigungen sind in Kanada nämlich deutlich billiger und kanadische Städte haben in der Regel bessere Filmaufnahmestudios und Einrichtungen. Und wenn man so durch die Stadt wandert oder sich die Skyline anschaut, so kann man verstehen wieso das so gut funktioniert mit dem „New York faken“. Natürlich verrät beim Anblick der Skyline vor allem der CN-Tower, dass es sich dabei, um die von Toronto handelt, aber wenn man sich in der Nachbearbeitung ein wenig rumspielt, dann kann daran auch ganz schnell eine New Yorker Skyline gemacht werden.
Aber nun zu meinem eigentlichen Punkt: Bei einem Gespräch an einem der Bar-Crawl Abende, hat einer derjenigen mit denen ich am Tisch gesessen hab erzählt, dass unteranderem auch die Anwalt Serie „Suits“ in Toronto gedreht wurde und das Gebäude, in welchem sich die Anwaltskanzlei in der Serie befindet, im Financial District steht. So machte ich mich also ein paar Tage später mit einer Hostelbekannschaft auf die Suche danach und wurden auch fündig. Hier ein Beweisfoto:
Neben Suits wurden auch teilweise die Filme „Suicide Squat“, „X-Men“ und „American Psycho“ als auch eine Szene in „Star Trek: The Next Generation“ in Toronto gedreht.
Und um mit einem lustigen als auch interessanten Fakt zu enden: um die Straßen Torontos ein wenig mehr wie die Straßen von New York aussehen zu lassen, nehmen Filmemacher auch gerne ihren ganz eigenen Mist mit, den sie auf der Straße verteilen, und bemalen Geländer so, dass sie rostig aussehen. Wem also New York zu schmutzig ist, sich das Gefühl einer amerikanischen Großstadt aber trotzdem nicht entgehen lassen will: Toronto is the place to go! 🙂
Jak w ostatnim blogu już napisałam zacznie się teraz opis mojego początku przygody w Kanadzie.
Pierwsze dwie noce tej przygody spędziłam w Hostelu „Samesun Toronto” który się znajduje w dzielnicy „Kensington Market”. To dzielnica wielokulturowa w Toronto, znana najlepiej za scenę hipsterską i różnorodność. Znaleźć można tam dużo sklepów z odzieżą używaną (z których prawie wszystkich odwiedziłam) i różne restauracje i bary z dużą ofertą wegańskich dan.
Na ulicach Kensigton Market niestety też można zobaczyć bardzo dużo bezdomnych ludzi i osób będące pod wpływem narkotyków…często tez w kombinacji. Na ten temat musze przyznać ze na wieczornych spacerach się nie czułam zbyt bezpiecznie w pobliżu tych drugich, pomimo że nie byłam sama. Powód tego złego samopoczucia nie były same osoby tylko myśl o tym, że używanie narkotyków może wywołać nieprzewidywalne zachowanie w ludziach.
Na ulicach mieszkających osób nie można tylko zobaczyć w tej jednej dzielnicy Toronto tylko w całym mieście. Na moich wielu spacerach w tych dwóch tygodniach obeszłam dużo parków i terenów zielonych, gdzie ludzie w namiotach na ulicach tego wielkiego miasta żyli.
Szybkie wyszukiwanie informacji w Internecie na ten temat wydało ze w Wiedniu na ulicach przebywa około 10 000 ludzi. W Toronto ta liczba nie jest dużo większa, ale tutaj wyraźniej widać ilość. Ale czemu to tak jest, tego dokładnie nie wiem. Fakt, że w Wiedniu agresywne i natrętne błaganie jest zakazane może być jednym powodem, jak tez mniejsza liczba osób uzależnionych od narkotyków.
Wiedzieć jak osoby który swoje cale życie mają zapakowane to paru torb żyją pod mostami, w parkach i na brudnych ciasnych uliczkach jest nieprzyjemne, ale pokazuje, że też Kanada ma swoje problemy. Tak jak właściwie każdy kraj na tej ziemi. Dużo ludzi z którymi się na ten temat i podobne jak niezadbane ulice w miastach i brakującą infrastrukturę poza nimi rozmawiałam, opisali Kanadę prawie tak samo: „A third world country, that only acts like a first world country.”- „Kraj rozwijający się który tylko udaje ze jest krajem Przemysłowym.” Jednak nie wiem dokładnie czy ja bym tez tak opisała ten kraj. Chociaż miasta są bardzo brudne i nie zadbane, dużo ludzie bezdomnych żyje na ulicach o tych właśnie miast, wiele osób pod wpływem narkotyków się między nimi kreci, cale miasta się składają z wielu placów budowy i w niektórych miejscach wyglądają jak by się zaraz rozwalili na tysiąc części nie jest to porównywalne z tym co się naprawdę dzieje w się rozwijających krajach. Gdzie większość populacji jest biedna, opieka zdrowotna prawie nie jest rozwinięta, dostęp do edukacji tylko ma najmniejsza cześć ludzi i ogólna oczekiwana długość życia jest bardzo krótka. Jaksie jednak jest dostosowanym do standardu miast w Europie to dobrze rozumiem czemu tutejszą sytuację się porównuje do tej w rozwijających się krajach. Ja też muszę się przysnąć, że Toronto bym nie opisała jako ładne miasto i na pewno tutaj bym nie chciała zamieszkać. Natomiast nie mowie ze Toronto nie ma tez ładnych stron, który w moim czasie tutaj odkryłam.
W pierwszy dzień sobie zorganizowałam tak zwana SIN (social insurance number), otworzyłam konto bankowe, kupiłam sobie kartę SIM i poszłam na pierwszy spacer po mieście. (w krótkiej koszulce, bo miało 16 stopni i słonce świeciło). Pierwsze wrażenie: jakoś imponująco i bardzo amerykańsko:
W następne dni zwiedziłam Royal Ontario Museum i Art Gallery of Ontario. Razem z innymi podróżującymi z Hostelu wybrałam się na Toronto Island i z dziewczyna z Niemiec która tez przenocowała w tym samym miejscu doglądnęłam Paradę na uroczystość St Patricks Day. Poza tym wzięłam udział w dalszych akcjach, które były zorganizowane przez mój Hostel i oczywiście obeszłam wszystkie atrakcje turystyczne jakiekolwiek znalazłam w Internecie. I to lista moich faworytów: University of Toronto (Hogwarts w Toronto), Hostel-Bar-Crawl, który się skończył w Barze Karaoke (słowa kluczowe: Abba i 99 Luftballons), wieczór pełen gier w Arkadzie i poznanie wielu bardzo ciekawych ludzi z różnych zakątków świata. 🙂
Mimo tego ze pierwsze dni nie były łatwe z powodu tęsknieniem za domem i zebrania odwagi, żeby poznać nowych ludzi (do czego byłam jakoś zmuszona, kiedy zauważyłam ze bez własnej inicjatywy to będzie bardzo samotna podróż) mogę powiedzieć ze początek mojej Working-Holiday przygody był udany. Jedna z najważniejszych rzeczy, których się mogłam już po dwóch tygodniach nauczyć: Spontaniczność na takiej wyprawie nie można pominąć. Większość czasu się nie wie, gdzie się będzie za dwa tygodnie i co tam się będzie robiło. Dla mnie, osobie, która lubi mieć plan jest to nieznana sytuacja, z która się musze nauczyć radzić i się nią mniej stresować.
Aha, no i jeszcze jednej ważniej rzeczy, której się nauczyłam: Jestem dużym fanem Bajgla śniadaniowego z serkiem białym. 🙂
Und wie in meinem letzten Beitrag schon angeteasert, beginnt jetzt der eigentliche Start meiner Reise.
Die Nächte der ersten zwei Wochen dieser verbrachte ich im Hostel „Samesun Toronto“, welches sich im Viertel „Kensington Market“ befindet. Einem multikulturellen Stadtteil von Toronto der vor allem für seine Hippe Szene und Vielfältigkeit bekannt ist. Zu finden sind dort etliche Second Hand Shops (von denen ich ein sehr großer Fan bin und deshalb auch die Mehrheit dieser besucht habe) und unterschiedlichste Lokale und Bars, die sogar ein recht großes veganes Angebot aufweisen (auch von diesen habe ich einige besucht).
Auf den Straßen vor diesen Betrieben sind jedoch leider auch sehr, sehr viele obdachlose Menschen und eindeutig unter Drogeneinfluss Stehende zu sehen…oft auch in Kombination. Diesbezüglich muss ich tatsächlich zugeben, dass ich mich abends in der Nähe von Zweiteren doch ein bisschen unsicher gefühlt habe, auch wenn ich mit anderen unterwegs war. Wobei hier nicht die Person selbst die Ursache für dieses Unwohlsein war, sondern eher der Gedanke, dass der Konsum von Drogen ein unvorhersehbares Verhalten im Menschen hervorrufen kann.
Die Menge an Obdachsuchenden fällt aber nicht nur in Kensington Market auf, sondern in ganz Toronto. Auf meinen etlichen Spaziergängen, die ich in diesen zwei Wochen unternommen habe, bin ich an sehr vielen Parks und Grünflächen vorbeigekommen in denen Gruppen von Menschen in ihren Zelten auf der Straße lebten.
Eine schnelle Google Suche ergab, dass in Wien rund 10 000 Obdachlose Menschen leben. In Toronto anscheinend in etwa gleich so viele…doch ist das in Toronto viel deutlicher zu sehen. Wieso das hier so viel deutlicher auffällt, ist mir aber nicht ganz klar. Der Fakt, dass in Wien das aufdringliche und aggressive Betteln verboten ist und das Problem mit der Drogenabhängigkeit nicht so extrem ist wie hier kann vielleicht was damit zu tun haben. Sicher bin ich mir diesbezüglich jedoch nicht.
Zu sehen wie Menschen mit ihrem ganzen wenigen Hab und Gut unter Brücken in Parks oder in verdreckten engen Gassen leben, ist definitiv unschön, aber zeigt, dass auch Kanada seine Probleme hat. Wie jedes Land auf dieser Erde. Viele Leute mit denen ich über dieses und ähnliche Themen, wie die verdreckten Straßen und die fehlende Infrastruktur außerhalb der großen Städte gesprochen habe, haben Kanada in der Essenz ähnlich beschrieben: „A third world country, that only acts like a first world country“. – „Ein Entwicklungsland welches sich nur als Erste-Welt-Land (oder reiches Industrieland) ausgibt.“ Ich weiß jedoch nicht ganz, ob ich mit der Aussage mitgehen würde. Obwohl die Städte hier dreckig, sehr viele Menschen arm und heimatslos sind, etliche Drogenabhängige und Alkoholisierte auf den Straßen rumlaufen und die Städte allgemein aus sehr vielen Baustellen bestehen und an manchen Ecken so ausschauen, als würden sie jede Sekunde auseinanderfallen ist es doch nicht mit dem zu vergleichen, was in tatsächlichen „third-world-countrys“ vor sich geht. Wo die Mehrheit der Menschen in Armut lebt, die Gesundheitsversorgung, wenn dann nur mangelhaft ist, der Zugang zu Bildung eingeschränkt ist und die allgemeine Lebenserwartung sehr gering ausfällt. Wenn man an den Standard europäischer Städte gewöhnt ist, kann ich aber gut verstehen, dass man die hiesige Situation mit der in Entwicklungsländern vergleicht. Auch ich muss zugeben, dass ich Toronto, allgemein definitiv nicht als schöne Stadt beschreiben würde und mir auch nicht vorstellen könnte hier zu leben. Dennoch hat Toronto aber auch sehr schöne Seiten, die ich in meiner Zeit in der Stadt kennenlernen durfte.
Zunächst habe ich den ersten Tag in der Stadt mit dem Organisieren einer SIN (social insurance number), dem Eröffnen eines Bankkontos, dem Kaufen einer SIM-Karte und einem ersten Spaziergang durch die Stadt verbracht (mit Kurzarm-T-Shirt bei 16° und Sonnenschein wohlangemerkt). Die paar Sachen die ich dabei zu sehen, bekommen hab waren schon irgendwie beeindruckend (und sehr amerikanisch):
In den folgenden Tagen stattete ich dann dem Royal Ontario Museum und der Art Gallery of Ontario einen Besuch ab, nahm an einer vom Hostel organisierten Walking Tour zur Toronto Island teil, sah mir mit einer Deutschen, die ich im Hostel kennengelernt hatte, die St. Patricks Day Parade an, nahm an weiteren vom Hostel organisierten Aktivitäten teil und lief natürlich alle nennenswerten Sehenswürdigkeiten ab, die ich im Internet finden konnte. (Anzumerken: nachdem der erste Tag noch sehr warm gab es dann einen Wetterumschwung und die restliche Zeit war geprägt von starkem Wind, Regen, Hagel und sogar Schnneefall) Meine Highlights: die University of Toronto (aka Torontos ganz eigenes Hogwarts), ein Hostel-Bar-Crawl welcher sein Ende in einer Karaokebar fand (Stichworte: Abba und 99 Luftballons), ein Spieleabend in einem Arcade und das Kennenlernen ganz, ganz vieler interessanter Menschen aus aller Welt. 🙂
Und obwohl die ersten paar Tage definitiv nicht einfach waren, was Heimweh und das Mut aufbringen zum Kennenlernen neuer Leute angeht (wozu ich dann gewissermaßen gezwungen war, nachdem ich feststellen musste, dass das ohne Eigeninitiative eine sehr einsame Reise wird), kann ich im Allgemeinen sagen, dass der Start in mein Working Holiday Abenteuer doch sehr erfolgreich war. Eine der wichtigsten Sachen, die ich dabei gleich in den ersten zwei Wochen lernen durfte: Spontan sein wird auf so einer Reise ganz großgeschrieben. In den seltensten Fällen weiß man, wo man sich in zwei Wochen aufhält, ganz zu schweigen davon, was man dann dort macht. Für mich, eine Person, die sehr gerne einen Plan hat, eine doch eher ungewohnte Situation, mit der ich aber lernen muss umzugehen und aufhören sollte mich diesbezüglich zu stressen.
Achja und noch etwas sehr, sehr Wichtiges, dass ich herausgefunden habe: Ich bin ein sehr großer Fan vom Frühstücks Bagel mit Frischkäse. 🙂
I amerykańskie pozdrowienia z drugiej strony Atlantyku!
(Krótka Notatka: Następującego bloga też napisałam po niemiecku. Żeby moi znajomi w Polsce też coś z tego Bloga mieli tutaj jeszcze raz ten sam tekst po polsku. Już nie dalej dokuczam. Miłego czytania! (: )
Jak pewnie większość z was którzy tego bloga tutaj czytają już wiedzą, nie ma mnie tym czasem w Europie, bo jestem na tak zwanym „Working Holiday” (Pracować i Podróżować) w Ameryce Półdniowej. Dokładniej: tymczasem podróżuje w Kanadzie. W drugim, co do wielkości, kraju na naszym świecie (9.98 Mio. km²) w którym żyje 38.9 Mio. ludzi; paru mnie niż w stanie Kalifornia (Wielkość: 432.970 km²!) w stanach jednoczonych ameryki. W takim kraju, gdzie gęstość zaludnienia wymaga 4,2 mieszkańców na km² już prawie trzeba szukać inną ludzką dusze z lupa. Tutaj prawie naprawdę nikogo nie ma.
Ale tylko prawie. Bo jak się nie jest bardzo głupim, można sobie kupić bilet na samolot do największego miasta jak do populacji kanady „Toronto” (Populacja: 2.9 Mio.) i tam zarezerwować miejsce do spania na parę dni w Hostelu i naprawdę zobaczyć innych ludzi. I to dodatkowo niemało. Z dumą tutaj mogę napisać: nie byłam bardzo głupia! (Może oprócz tego ze zapłaciłam wielgaśną sumę pieniędzy na lot, bo bardzo późno zarezerwowałam lot i mi się dodatkowo udało zrobić bardzo, bardzo durny bled.)
W Toronto wylądowałam 12 Marca. Znaczy: około miesząc temu. I w tym jednym miesiącu się już tyle wydarzyło, że nie będę dalej owijać w bawełnę i zacznę z moim małym raportem:
Wszystko się zaczęło z 12,5 godzinową podrożą z Wiednia do Toronto z prawie trzy godzinowym pobytem na lotnisku w Amsterdamie. Mój pierwsze międzynarodowy lot. Poza tym, że pięć godzinowa różnica czasu między Wiedniem i Toronto mi nie pozwoliła w samolocie spać mimo temu ze byłam wykończona, wszystko było prawie idealne. Nawet jedzenie w samolocie, o którym myślałam, że jakoś trochę dużo tego, było zaskoczono smaczne. Oto parę zdjęć:
Mój bagaż się składał z dużego, bardzo ciężkiego plecaka jako bagaż rejestrowany i z „małego” plecaka, przy którym też prawie wszystkie wszy już zaczęły pękać. (Teraz, po miesiącu, mogę powiedzieć, że za dużo tego wszystkiego zapakowałam. Ale na ten temat może kiedyś więcej.)
Jak dotarłam na Toronto Pearson International Airport (największym kanadyjskim lotnisku)moim pierwszym zadaniem było się stawienie funkcjonariuszom granicznych. W ciemnych mundurach obserwowali z surowym spojrzeniem przybywające osoby i od czasu do czasu krzyczeli wezwania na drugą stronę pełnej sali. Udało mi się przez ogromną masę przecisnąć i się w prawidłowej kolejce dla obiegających się o wizę ustawić. W tej kolejce stałam przez następne pół godziny z napięciem i moimi dokumentami i kopiami który przed podróżom włożyłam starannie do teczki. Po 30 minutach, kiedy następne okienko się zwolniło, podeszłam do urzędnika. Po paru minutach dalszego czekania i rzutem oka do mojego paszportu podał mi bardzo bezceremonialnie moje zezwolenie do pracy. Moją teczkę z dokumentami, która do tej pory w moich rękach na akcje czekała, schowałam porządnie z powrotem do plecaka. Nadal nie wiem czemu sobie w samolocie taki stres zrobiłam ze mnie z Kanada wyrzucą nim nawet jeszcze porządnie dotarłam bo mi jakiś dokumentów brak…nawet mnie nie zapytali o dowód międzynarodowego ubezpieczenia zdrowotnego, który jest obowiązkowa by otrzymać wizę. Ale nie powinnam narzekać, wiem.
Po tym bardzo niespektakularnym radzeniem sobie z biurokracjom, wzięłam mój duży plecak z hali bagażowej i z telefonem w ręce, który mi drogę do hostelu wyświetlał ruszyłam w drogę.
Nareszcie dotarłam! Byłam w Kanadzie!
P.S.: Dlatego, że ten blog wyszedł trochę za szczegółowy i długi, tutaj skończę dzisiejszy raport. Następnym razem zacznę z właściwą podrożą. Jeszcze nie wiem dokładnie, ile napisze tych raportów by wam opowiedzieć co się wszystko wydarzyło w ostatnim miesiącu. Miejmy nadzieje ze nie za dużo. A jak tak, to teraz już za to przepraszam.
Und amerikanische Grüße von der anderen Seite des Atlantiks!
Wie die meisten, die diesen Post hier lesen wahrscheinlich schon wissen, befinde ich mich gerade nicht in Europa, sondern auf einem Working Holiday in Nordamerika. Genauer gesagt in Kanada. Dem flächenmäßig zweitgrößten Land unserer Erde (9.98 Mio. km²) in dem 38.9 Mio. Menschen leben; ein paar weniger als im US-Amerikanischen Bundesstaat Kalifornien (Größe: 432.970 km²!). In einem Land, mit einer Bevölkerungsdichte von 4,2 Einwohner*innen pro km², müsste man sich zahlentechnisch schon fast mit einer Lupe auf die Suche nach einer weiteren Menschenseele machen. Ist halt wirklich quasi Kana da.
Aber nur quasi. Stellt man sich nämlich nicht allzu dumm an, schafft man es sich einen Flug in die bevölkerungsreichste Stadt Kanadas „Toronto“ zu buchen (Bevölkerung: 2.9 Mio.), sich dort für ein paar Nächte einen Schlafplatz in einem Hostel zu organisieren und dann tatsächlich Leute zu Gesicht zu bekommen. Tatsächlich kann ich selbst hier mit Stolz berichten: Ich habe mich nicht allzu dumm angestellt! (Den Preis den ich für den One-Way Flug aufgrund meiner sehr späten Buchung und einem sehr, sehr, sehr dummen Fehler gezahlt habe vielleicht mal außenvorgelassen.)
Angekommen in Toronto bin ich am 12. März. Also vor ein bisschen mehr als einem Monat. Und da in diesem einem Monat schon so unfassbar viel passiert ist, will ich jetzt hier nicht weiter um den heißen Brei reden (eine Formulierung, die ich in meinem Leben glaube ich gerade zum ersten Mal benutze) und beginne mit meiner kleinen Berichterstattung:
Alles begann mit einer 12,5-stündigen Reise von Wien nach Toronto mit einem fast dreistündigen Aufenthalt am Amsterdamer Flughafen. Meinem ersten internationalen Flug. Bis auf die Sache mit dem fünfstündigen Zeitunterschied zwischen Wien und Toronto, der es mir trotz meiner extremen Müdigkeit nicht erlaubt hat während des Fluges zu schlafen, verlief sonst alles ziemliche perfekt. Sogar das Essen, von dem es meiner Ansicht nach irgendwie zu viel gab (ich weiß, geht gar nicht), war verhältnismäßig ganz gut. Hier ein paar Einblicke:
Ausgestattet war ich mit einem viel zu voll gestopften und eindeutig zu schwerem großem Rucksack als Aufgabegepäckstück und einem „kleinen“ Rucksack, bei dem ebenfalls schon fast alle Nähte platzten. (nach einem Monat lässt sich sagen: ich habe definitiv zu viel eingepackt. Aber dazu vielleicht wann anders mehr.)
Angekommen am Toronto Pearson International Airport (dem größten kanadischen Flughafen) stellte ich mich tapfer den Grenzbeamten, die mit ihren dunklen Uniformen die wilde Meute an Anreisenden mit scharfem Blick beäugten und ab und an Aufforderungen und folglich aufgrund der mangelnden Durchführung auch Ermahnungen durch die vollgepackte Ankunftshalle riefen. Ich schaffte es mich durch die Menge zu schlängeln und mich in der richtigen Schlange für Visumbeantragende anzustellen. Gespannt wartete ich nun mit meinen etlichen Dokumenten und Kopien dieser, die ich fein säuberlich vor Reiseantritt in einer Aktenhülle verstaut hatte, auf einen freien Schalter. Nach einer circa 30-minütigen Wartezeit wurde ich aufgerufen und ein Beamter drückte mir nach ein paar weiteren Minuten und einem Blick in meinen Pass sehr unzeremoniell meine Arbeitserlaubnis in die Hand. Die Aktenhülle, die ich bis dato jedes Mal zückte, sobald ich auch nur in die Nähe eines Beamten kam, verschwand wieder ordentlich im Rucksack. Ich weiß gar nicht wieso ich mir den ganzen Flug lang so einen Stress darum gemacht hab, dass ich nach dem Landen gleich im Flieger sitzen bleiben kann, weil mir Dokumente fehlen und die Einreise verweigert wird…nicht mal nach einem Nachweis einer Krankenversicherung, die verpflichtend für das Visum ist, wurde gefragt! Beschweren sollte ich mich darüber eigentlich nicht, ich weiß.
Nach dieser sehr unspektakulären Bewältigung des Bürokratiekrams, schnappte ich mir meinen großen Rucksack aus der Gepäckhalle und machte mich mit meinem Handy in der Hand, auf dem Google Maps mir den Weg Richtung Hostel weiste, auf den Weg.
Endlich war ich angekommen! Ich war in Kanada!
P.S.: Da dieser Bericht jetzt doch ein bisschen detailreicher ausgefallen ist als ich es vorhatte, werde ich hier einen Punkt setzen. In einem nächsten Beitrag geht es dann mit meiner eigentlichen Reise los. Mal schauen wie viele Beiträge ich schlussendlich brauchen werde, um den letzten Monat zusammenzufassen. Hoffentlich nicht allzu viele. Und wenn doch, dann tuts mir jetzt schon leid.